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logo mauthausen komitee gallneukirchenMAHNMAL FÜR DEN FRIEDEN


Mahnmal für den Frieden in Gallneukirchen

Mahnmal für den Frieden


Intentionen des Mahnmales

Das Mahnmal erinnert an die Ereignisse des Jahres 1945 hier auf diesem Areal, der sogenannten ,,Aigner Halde” Am 2. Februar 1945 sind Offiziere der sowjetischen Armee, inhaftiert im KZ Mauthausen, ausgebrochen und geflüchtet. Auch in Gallneukirchen, am Ort dieses Mahnmales, wurden diese Menschen ermordet. Diese Hetzjagt ging als ..Mühlviertler Hasenjagt” in die Geschichte ein. Am Ende des zweiten Weltkrieges, nach der ,,Bedingungslosen Kapitulation” wurde auf derselben Wiese ,,Aigner Halde” durch die US-Armee ein Wiesenlager für Soldaten der Deutschen Kampfverbände für einige Tage errichtet. Wahrscheinlich mehr als 20.000 Soldaten wurden hier notdürftig unter schlechten Bedingungen gefangen gehalten, nach deren letzten Einsatzort gruppiert und in die Kriegsgefangenschaft abgeführt. Zuletzt wurden 15.000 Soldaten der 8.Armee in sowjetische Kriegsgefangenschaft übergeben.

Schon zum Vorhaben ein Mahnmal hierorts zu errichten wurde nach Berichten geforscht und die Bevölkerung informiert. So wissen wir heute nicht nur von der schrecklichen Not, wir wissen aber auch dass mutige Frauen geholfen haben. Obwohl es lebensgefährlich war, haben im Februar 1945 zwei Familien, Frauen mit Kindern, deren Mann im Kriegsdienst war, jeweils zwei KZ-Häftlinge in ihrem Haus über mehrere Tage beherbergt. Auch den Kriegsgefangenen der Deutschen Kampfverbände haben engagierte Bürgerinnen geholfen.

Gemeinsam mit dem Krieger-Denkmal und dem Mahnmal ,,Unwerte Leben im Gedenken an die Euthanasiemorde” soll dieses Mahnmal ein Impuls zur Erinnerungskultur in der Stadtgemeinde Gallneukirchen sein.

Die Erinnerung ist Mahnung und Versöhnung.

Mag. Walter Böck, Bürgermeister von Gallneukirchen 1990 bis 2010


Original Aigner Halde Mauthausen Komitee Gallneukirchen

Aigner Halde 1945

Bauarbeiten Mahnmal für den Frieden Mauthausen Komitee Gallneukirchen

Bauarbeiten beim Mahnmal für den Frieden

Bauarbeiten Mahnmal für den Frieden Mauthausen Komitee Gallneukirchen 2

Bauarbeiten beim Mahnmal für den Frieden


Umsetzung des Mahnmales

Christoph Raffetseder zur künstlerischen Umsetzung des Mahnmales

Zu sehen sind zwei schräg aus der Erde ragende Flächen. Aber diese Flächen sind eine geschlossene verlaufende Fläche, das Sichtbare sind die Enden dieser 8 Meter langen Fläche. Es ist ein Stahlgebilde, das einerseits zu versinken scheint, andererseits aber wie ein Relikt aus der Erde auftaucht, aus der Erde herausgearbeitet wird. Und das steht für mich für den Verdrängungsprozess, für Geschichtsverbiegung, aber genauso - und das thematisiert das Auftauchen - steht dieses Mahnmal für die Bewusstmachung und das Erkennen von unangenehmen Wahrheiten und was mir sehr wichtig ist, es steht für Zivilcourage. Und die hat es ja bei der sogenannten ,,Mühlviertler Hasenjagt” sehr wohl gegeben. Also ein Absinken als Verdrängen und ein Auftauchen, also Nicht - Verdrängen.

Mit dieser Gestaltung will ich nicht das Böse an sich in einer Nacherzählung darstellen oder nachempfinden. Vielmehr will ich dem Aufarbeitungsprozess dieser Ereignisse nachspüren.

Der Werkstoff dieses Mahnmales für den Frieden ist Stahl. Stahl ist ein Werkstoff für jede erdenkliche Form und Stahl ist ein Symbol für äußerste Härte. Dieses Mahnmal bis hin zu den Schrifttafeln wurde mit den Produktionsmitteln der Schwerindustrie gefertigt. Die Gestaltung dieses Mahnmales in seiner Form und Dimension folgt einer bestimmten Industrienorm, die sich nicht am gängigen Geschmack kümmert oder um die Frage, was ist schön, was gefällt oder was ist nicht schön. Die Aufgabe des Mahnmales besteht vielmehr darin, die Ereignisse im Jahre 1945 hier an diesem Ort der ,,Aigner Halde”   im kollektiven Bewusstsein zu verankern.


am Mahnmal für den Frieden

am Mahnmal für Euthanasiemorde


Übergabe des Mahnmales

Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, bei der feierlichen Übergabe an die Öffentlichkeit des ,,Mahnmal für den Frieden” am 7 Mai 2006.

Ein Auszug der Rede,

,,....Und ich mache gerne Gebrauch von der liebenswerten Einladung zu sagen, dass dieses Mahnmal für den Frieden seinen Zweck erfüllen möge, das es symbolisch allen überreicht ist und allen anvertraut ist, die bereit sind, sich mit den Schrecken des Krieges, mit den Schrecken des Nationalsozialismus ehrlich auseinander zu setzten und daher für Frieden eintreten, für Demokratie einstehen und dafür stehen, dass ein Abweichen von diesen Grundsätzen und von diesen Prinzipien niemals widerspruchslos hingenommen werden darf. Denn die Tragödie beginnt nicht wenn die Konzentrationslager fertig gebaut sind und wenn Menschen zu Opfern werden, sondern die Tragödie beginnt, wenn Grundsätze verletzt werden, wenn Demokratie ausgehöhlt wird, wenn Rassismus akzeptiert wird und wenn wir von dem Prinzip abgehen, das alle Menschen ohne Ausnahme einander gleichwertig sind, sie sind nicht gleich, aber sie sind einander gleichwertig und niemand hat das Recht, sich über die Tatsache, über das Fundament unserer Zivilisation hinweg zusetzen”........

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